Diskussionsleitfaden AG mediale Gewalt¶
- Table of contents
- Diskussionsleitfaden AG mediale Gewalt
- Killerspiele können schädliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche
- Alle Amokläufer besassen und spielten Killerspiele
- Selbst das Militär benützt Killerspiele (zur Abstumpfung)
- Eltern sind überfordert
- Killerspiele sind pervers und gute Spiele brauchen keine Gewalt
- böses Killerspiel
- Vorfälle mit Killerspielen
Killerspiele können schädliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche¶
haben
Dies wird von der Wissenschaft kontrovers diskutiert und ist keinesfalls so eindeutig, wie von den Killerspiel-Gegner jeweils behauptet. Viel wichtiger ist aber der Einwand, dass diese Killerspiele nicht für Jugendliche freigegeben sind. Sie gehören nicht in Kinderhände. Dies wird mit den PEGI/USK Symbolen auch klar kommuniziert. Die Frage stellt sich also, ob man ein Medium verbieten will, welches für eine Bevölkerungsgruppe, welche darauf gar keinen Zugriff haben sollte, verboten werden soll. Mit demselben Argument müsste man auch Alkohol verbieten. Viele Medien/Konsumgüter haben auf gewisse Leute einen potenziell negativen Effekt. Eine Möglichkeit wäre z.b. die Verankerung von PEGI im Gesetz.
Alle Amokläufer besassen und spielten Killerspiele¶
Es mag zwar auf den ersten Blick eine Korrelation zwischen diesen beiden Dingen geben. Aber als erstes sollte man sich daran erinnern, dass Korrelation nicht gleich Kausalität ist. Zweitens gilt zu beachten, dass Videospiele mittlerweile ihren festen Platz in der Gesellschaft eingenommen haben (und ihr Marktanteil steigt). In Deutschland spielen 64% der 14 bis 29 jährigen Videospiele Dass hier also auch Killerspiele gespielt werden, ist also sehr wahrscheinlich und somit sind die Täter auch nicht eine Minderheit und es ist auch nicht mehr wahnsinnig aussergwöhnlich, dass man Killerspiele findet. Viel auffälliger ist, dass die Amokläufer alle Probleme (oftmals psychischer Natur) hatten (http://de.wikipedia.org/wiki/Amo k#Empirik). So hatte Robert Steinhäuser keinen Schulabschluss, da er der Schule verwiesen wurde. Der Amokläufer von Emdstetten verfasste einen Abschiedsbrief, welcher veröffentlich wurde. Aus diesem ist klar ersichtlich, dass ganz sicher nicht Killerspiele für den tragischen Amoklauf verantwortlich ist. Leider wurde dieser Brief von den Mainstreammedien totgeschwiegen, obwohl er z.t. grosse Probleme unserer Gesellschaft aufzeigt. Aber diese zu bewältigen ist wohl etwas komplizierter als sich einfach einen Sündenbock zu suchen. Bedenklich ist auch, dass das Thema "Zugang zu Waffen" nie wirklich thematisiert wurde. Getötet wurden die Menschen mit Waffen und nicht mit Computerspielen. Natürlich sind die Waffen nicht dafür verantwortlich, da grundsätzlich immer ein Mensch den Abzug betätigt. Trotzdem scheint man sich nur auf die Computerspiele zu konzentrieren. Wie erklärt man sich die Amokläufe von Günther Tschanun oder dem Amoklauf von Zug?
Selbst das Militär benützt Killerspiele (zur Abstumpfung)¶
Dies ist nur halbrichtig. Das Militär benutzt zwar abgewandelte Formen von bekannten Spielen wie Doom oder Half Life 2. Gemäss Jack Connor, Leiter von TRADOC, hätte es bisher kein Spiel der Entertainment Industrie gegeben, welches die Voraussetzungen des Militärs vollkommen erfüllte. Ganz falsch ist allerdings die Behauptung, dass diese Spiele zur Abstumpfung benutzt werden. Dies wird selbst vom Militär dementiert. Die Videospiele der Militärs dienen der taktischen Schulung. Das Militär hat definitv kein Interesse daran, dass Actionspiele gespielt werden, in denen man als Einman-Armee umherrennt. Ein weiterer Grund für das Training mit Videospielen ist ganz einfach: Geld einsparungen. Es ist sicherer und günstiger, einen Soldaten zuerst am PC trainieren zu lassen. Dennoch, und da sind sich Fachleute einig, keine Simulation kann den Einsatz an richtigen Waffen ersetzen. Folgende Statistik ist ausserdem interessant: im ersten Weltkrieg betrug der prozentuale Anteil der Soldaten, welche mit tödlicher Absicht auf Gegner schossen zwischen 15 und 20%. Im Koreakrieg 55% und im Vietnamkrieg ca. 90%. Zu dieser Zeit gab es keinerlei Spiele, welche den Namen Killerspiel verdient hätten. Die "Abstumpfung" bzw. der Gehorsam kam also von woanders und ist wohl eher in den Ausbildungsmethoden der Army zu suchen. - Statistik zu finden in "Menschen töten" von Dorothee Frank und bei David Grossmann (Zahlen unterscheiden sich um bis zu ca. 5%, die Aussage bleibt aber dieselbe)
Eltern sind überfordert¶
Dieses Argument bringt Roland Näf gerne und es ist in meinen Augen ziemlich vermessen. Grundsätzlich ist es richtig, dass die Eltern überfordert sind. Es scheint von den Eltern her aber auch keinen Bedarf zu geben dies zu ändern. So schwierig ist das nicht, USK bietet einen ganz einfach zu bedienende Datenbank, in der man schnell herausfindet, ob Spiel X für Sohnemann geeignet ist. Auch bietet z.b. Windows Vista ein Jugendschutzsystem. Aber mann müsste sich halt interessieren. Anstatt hier etwas zu verbieten, weil gewisse Teile der Bevölkerung überfordet sind, ist absolut lächerlich. Mit demselben Argument könnte man das Internet abschalten oder Alkohol verbieten. Es ist wichtig, dass die Medienkompetenz der Eltern geschult wird.
Killerspiele sind pervers und gute Spiele brauchen keine Gewalt¶
In unserer Gesellschaft sollte es jedem selber überlassen sein, was er konsumiert solange dadurch oder durch die Herstellung des Konsumguts keine Menschen zu Schaden kamen. Dies ist bei Videospielen nicht der Fall. Anders als bei den gerne zitierten Kinderpornos. Desweiteren ist schon seit jeher so, dass Gewalt die Menschen fasziniert. Was wäre ein James Bond ohne Gewalt, ein Herr der Ringe ohne Gewalt. Gewalt trägt einen Teil zur Atmosphäre eines Spiels, eines Films bei. Es ist nun mal etwas unrealisitsch, wenn man einen Film über einen bösen Herrscher (HdR) dreht, indem keine Gewalt vorkommt. Selbst Grimms Märchen waren gewalthaltig. Man erinnere isch an die Hexe im Ofen. Auf der anderen Seite ist es wichtig zu verstehen, dass diese Spiele nicht der Gewaltwillens gespielt werden. Videospiele besitzen mittlerweile eine hohe Qualtität und erzählen spannende Geschichten (Max Payne). Und gerade bei Onlinespielen wie Quake oder Counterstrike geht es ganz sicher nicht um die brutale Gewalt, wovon zumindest Counterstrike praktisch keine besitzt. Viel mehr ist es ein sportlicher Anreiz. So schalten sehr viele Quake 3 Spieler z.b. Bluteffekte aus, weil sie ablenken. Es wird oft behauptet man lerne in Killerspielen Belohung und töten zu assozieren. Ich behaupte eher, dass man Belohnung mit Schnelligkeit und Skills assoziert.
Oftmals wird behauptet, dass möglichst grausames Töten belohnt wird. Dies ist eine Lüge. Ich praktisch keinem Spiele (mir fällt da nur eins ein) kriegt man mehr Punkte fürs grausame Töten. In den meisten Singleplayer spielen kriegt man nicht mal Punkte fürs "normale" Töten.
Was ist mit Nachrichten? Diese werden um 19:30 ausgestrahlt und soweit ich weiss ohne Altersbeschränkung. Was man hier z.t. an Bildern sieht ist pervers! Denn hier weiss man: Diese Leiche gehört zu einem richtigen Menschen und nicht zu einem Pixelkonstrukt.
böses Killerspiel¶
Was ist ein Killerspiel? Bitte, dass sollte jetzt dann entweder mal einer definieren oder man sollte polemischen Gebrauch absehen.
Vorfälle mit Killerspielen¶
DER VGMG listet hierzu ein paar. http://www.vgmg.ch/artikel_presse/artik_pres se.htm#klim (sorry, die Seite läuft mit Frames. Da sieht man, dass die Leute dort, noch nicht ganz im Jetzt angekommen sind ;) )