Ich habe da ein paar Fragen/Anmerkungen:

• Wie hoch ist das Sparpotenzial im Rüstungsbereich?
• Wie viel will das Parlament bei der Bildung und Forschung sparen?
• Wie viel davon könnte von den Kantonen übernommen werden?
• Wenn man im Bildungs- und Forschungsbereich Rationalisiert, weniger protzig baut, keine Gelder verschwendet, Korruption bekämpft usw., ist das auch "Sparen bei unserer Zukunft" und somit abzulehnen? Wie hoch ist das Sparpotenzial in solchen Bereichen?
• Wusstet ihr, dass Bildungsausgaben in den letzten Jahren stärker stiegen als andere Bereiche? http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/15/17/blank/01.indicator.402101.4012.html

Grundsätzlich bitte ich euch, nur dann eine Position zu beschliessen, wenn ein fundierter, breiter Meinungsbildungsprozess abgeschlossen ist. Wir nerven uns über inkompetente digitalpolitische Entscheide anderer Parteien. Wir sollten nicht umgekehrt den gleichen Fehler bei nicht-digitalpolitischen Themen machen.

• Ist es sinnvoll, Rüstungsausgaben mit Bildungsausgaben in Zusammenhang zu stellen? Müsste unsere Position nicht eher sein, dass jeder Bereich unabhängig von den anderen Bereichen eingeschätzt und finanziert werden soll?

• Wie viel will das Parlament bei der Bildung und Forschung sparen?

Gemäss Art. 4a Haushaltsgesetzentwurf: 142,3 Mio in 2017, 168,6 Mio in 2018, 174,4 Mio in 2019
Quelle: https://www.parlament.ch/centers/eparl/curia/2016/20160045/S1-1%20D.pdf

• Wie viel davon könnte von den Kantonen übernommen werden?

Die meisten Kantone wollen ebenfalls bei der Bildung sparen oder haben dies bereits getan.

• Wenn man im Bildungs- und Forschungsbereich Rationalisiert, weniger protzig baut, keine Gelder verschwendet, Korruption bekämpft usw., ist das auch "Sparen bei unserer Zukunft" und somit abzulehnen? Wie hoch ist das Sparpotenzial in solchen Bereichen?

Sicher kann man mit Rationalisierung im Bildungs- und Forschungsbereich einiges sparen. Nur sollte man dieses Geld wieder in Bildung und Forschung investieren. Ich bin überzeugt, dass es in diesem Bereich praktisch kein 'zuviel', aber sehr wohl ein 'falsch' gibt.

• Wusstet ihr, dass Bildungsausgaben in den letzten Jahren stärker stiegen als andere Bereiche? http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/15/17/blank/01.indicator.402101.4012.html

Das finde ich gut. Wobei es m.M.n. auch noch viel zu verbessern gibt.

• Ist es sinnvoll, Rüstungsausgaben mit Bildungsausgaben in Zusammenhang zu stellen? Müsste unsere Position nicht eher sein, dass jeder Bereich unabhängig von den anderen Bereichen eingeschätzt und finanziert werden soll?

Das Argument finde ich sehr gut. Hab folgerichtig die Rüstung aus dem Antrag entfernt.

• Wie viel will das Parlament bei der Bildung und Forschung sparen?

Gemäss Art. 4a Haushaltsgesetzentwurf: 142,3 Mio in 2017, 168,6 Mio in 2018, 174,4 Mio in 2019
Quelle: https://www.parlament.ch/centers/eparl/curia/2016/20160045/S1-1%20D.pdf

Die Reduktion bezieht sich aber nicht auf die aktuellen Ausgaben, sondern auf den provisorischen Finanzplan 2017-2019. Ich vermute, dass damit dieser hier gemeint ist: https://www.efv.admin.ch/dam/efv/de/dokumente/finanzberichterstattung/finanzplaene/Legislaturfinanzplan%202017%E2%80%932019.pdf.download.pdf/LFP2017-2019_d.pdf

Dort ist für 2017 eine Kostensteigerung von 202 Mio, für 2018 weitere 172 Mio, 2019 weitere 207 Mio vergesehen. Mit dem Sparprogramm gemäss Kommissionsvorschlag würden daher die Bundesausgaben für Bildung/Forschung/Innovation nicht verringert, sondern weniger stark gesteigert. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Ausserdem kann das Parlament dann immer noch Zusatzausgaben in diesem Bereich bewilligen. Keine Ahnung, ob dies üblicherweise geschieht.

Ich bin überzeugt, dass es in diesem Bereich praktisch kein 'zuviel', aber sehr wohl ein 'falsch' gibt.

Es muss doch irgendwo ein Optimum geben, das unterhalb des BIP liegt. Wo, deiner Meinung nach?

(Ich finde es sehr schwer, dazu eine faktenbasierte, kohärente Meinung zu bilden. Einfach nach mehr Ausgaben für Bildung zu rufen ist leicht, aber ohne einen konkreten Plan, wo das Geld genau sinnvoll eingesetzt werden soll, ist es auch ziemlich populistisch.)

Es muss doch irgendwo ein Optimum geben, das unterhalb des BIP liegt. Wo, deiner Meinung nach?

Bei der Bildung mag es irgendwo eine Grenze geben, wo die Menschen im Land tatsächlich auch mit maximaler qualitativer und quantitativer Hilfe nicht mehr mehr lernen können.

In die Forschung kann hingegen aufgrund der Breite der möglichen Forschungsfelder beliebig viel investiert werden.

Ein (belegbares) Optimum zwischen aktuellen Wohlstand (Sozialausgaben+Wirtschaftsfreiheit) und zukünftigem Wohlstand (Bildung+Forschung) würde mich schwer überraschen.

(Ich finde es sehr schwer, dazu eine faktenbasierte, kohärente Meinung zu bilden. Einfach nach mehr Ausgaben für Bildung zu rufen ist leicht, aber ohne einen konkreten Plan, wo das Geld genau sinnvoll eingesetzt werden soll, ist es auch ziemlich populistisch.)

Das ist ein allgemeines Problem an der Budgetdebatte: Soll man grobe Prioritäten setzen und dann versuchen innerhalb der Themengebiete zu optimieren oder bei jeder Ausgabe (Klassengrösse, Gebäude, Studiengebühren, etc.) einzeln debattieren ob diese uns 0.001% mehr Steuern wert ist?

Ich würde zu ersterem tendieren, weil bei zweiterem extrem schnell der Überblick verloren geht.