Vorstand - Comité PPS

Ich ware letzten Freitag bei den Jenischen und habe viel über sie gelernt. Ich denke, die Piratenpartei sollte diese Menschen in ihrem Anliegen unterstützen.

Im Grunde sind die Jenischen Schweizerinnern und Schweizer wie wir alle auch. Sie haben eine Arbeit, sie bezahlen Steuern und AHV und sie bezahlen Miete. Der Unterschied ist, dass sie nicht an einem bestimmten Ort sesshaft sind, sondern als Fahrende durch die Schweiz reisen. Manchmal bleiben sie an einem Ort für einen Monat, manchmal nur für eine Woche. Das ist abhängig von ihrer Kundschaft. Sie fahren sozusagen zu ihren Aufträgen. Ist die Kundschaft erschöpft, fahren sie weiter. Oft sind die Familien alleine unterwegs und nicht in grossen Scharen, wie man es etwa von den Zigeunern her kennt.

Und genau hier liegt das Problem: Es sind keine Zigeuner und es sind keine Ausländer. Sie sind seit dem 11. Jahrhundert in der Schweiz und es sind Menschen mit einer anderen Art zu leben als die grosse Mehrheit. Sie sind als nationale Minderheit anerkannt und somit verfassungsmässig geschützt. Ihnen werden aber trotz Bundesgerichtsurteil und trotz Raumplanungsgesetz viel zu wenige Möglichkeiten geboten, Plätze zu mieten. Auf Campingplätze können sie nicht gehen, weil es dort verboten ist, einem Gewerbe nachzugehen. Sie haben also nur eine sehr eingeschränkte Möglichkeit, ihre Tradition zu leben.

Es gehört zu unseren Grundrechten, so zu leben, wie wir es für richtig halten. Offensichtlich besteht eine Lücke: Es gibt kaum Flächen, die so gezont sind, dass die Jenischen ihren Lebensstil weiterpflegen können. Es werden keine Flächen geschaffen, weil sie vorurteilsmässig als Ausländer, dreckig und Schmarotzer angesehen werden. Und sie werden nicht selten als Diebe wahrgenommen. Halt weil die Roma beispielsweise auch fahrende sind und es von diesen immer wieder in den Medien von solchen Zwischenfällen zu lesen gibt. Es werden alle Fahrenden in einen Topf geworfen.

Mein Antrag: Die Piratenpartei Schweiz solidarisiert sich mit den Jenischen und unterstützt ihre Bestreben, genügend Plätze zu erhalten, um ihrer Tradition nachkommen zu können.